Gesunde Bräune
Kein Zweifel: Ein Kompliment à la "Oh, wie schön braun du bist" klingt viel besser als ein entsetztes "Mensch, du hast vielleicht eine verbrannte Nase!". Außerdem ist es ein gutes Gefühl, durch das Auftragen von Sonnenschutz, den Begleiterscheinungen wie Faltenbildung und Erhöhung des Hautkrebsrisikos vorbeugen zu können - beneiden wir nicht alle die Freundinnen und Kolleginnen, die mit Anfang 30 noch kein Fältchen um die Augen haben? Gründe genug, sich an die "goldenen Regeln" des Sonnenschutzes zu halten –
Sie wissen schon:
1. Gewöhnen Sie die Haut langsam an die Sonne, d.h. meiden Sie die Mittagssonne, legen Sie sich anfangs in den Schatten, wählen Sie einen hohen Lichtschutzfaktor (mindestens 20 - ja, 20! - sehr empfindliche Hauttypen sollten in den ersten 3-4 Tagen sogar zu LSF 40 greifen). Und denken Sie daran, dass die Strahlung in der Nähe von Wasser intensiver ist, weil es das Sonnenlicht reflektiert.
2. Packen Sie die Sunlotion nicht erst aus, wenn Sie bereits im Bikini in der Sonne sitzen, sondern cremen Sie sich 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad ein, damit die Creme ihre Wirkung voll entfalten kann. Schmieren bzw. sprühen Sie regelmäßig nach - durch Schweiß, Wasser und Trockenrubbeln mit dem Handtuch, aber auch beim Sitzen auf dem Handtuch wird die Creme abgetragen und dadurch wird der Schutzfilm zerstört. Außerdem tendieren viele dazu, zu wenig Creme aufzutragen - daher hält in diesem Fall doppelt tatsächlich besser.
Übrigens: Inzwischen gibt es auch Hersteller, die sofortige oder länger anhaltende Wirkung versprechen (z.B. von Nivea und Piz Buin).
3. Auch wenn Sie die Sonne noch so sehr lieben: Meiden Sie die Strahlen, wenn Sie einen Sonnenbrand haben oder Ihre Haut irritiert ist. Ihre Haut braucht Zeit, sich zu regenerieren!
Das Sonnenschutz 1x1:
Für alle, die nicht (mehr) wissen, wie lange der Schutz ihrer Sonnencreme hält: Schauen Sie, nach wie vielen Minuten in der Sonne Ihre ungeschützte Haut rot wird und multiplizieren Sie diese Zahl mit dem Lichtschutzfaktor (LSF) Ihrer Creme. Wenn sich Ihre Haut nach zehn Minuten rötet und Ihre Creme einen LSF von 15 hat, bietet die gewählte Creme 150 Minuten lang UV-Schutz. Aber Vorsicht! Diese Zahl ist nur ein Richtwert. Wenn die Creme nicht richtig aufgetragen wird oder abgeht (durch Schwitzen, Wasser, Trockenrubbeln, Kleidung), ist der Schutz nicht mehr komplett. Experten raten daher, Sonnenschutz mindestens alle zwei Stunden neu aufzutragen - auch wenn die Schutzzeit-Rechnung höher ausfällt.
Und nochmal Vorsicht: Durch das erneute Auftragen der Creme wird die Schutzzeit nicht verlängert! Der oben genannte Hauttyp müsste also nach 150 Minuten in den Schatten wandern bzw. optimalerweise ganz aus der Sonne gehen. "Wer das nicht möchte oder nicht kann, müsste mit einem wesentlich höheren Lichtschutzfaktor (LSF 40 oder 50) nachcremen, damit sich kein Sonnenbrand entwickelt", rät Frau Gabriele Fuchs, Sprecherin der "Mobilen Sonnenschutzberatung" denken: Während der Einwirkzeit besteht kein Sonnenschutz!
DIE VERSCHIEDENEN HAUTTYPEN:
Typ I: Nordischer Typ
helle Haut, blass, viele Sommersprossen, rötlich oder hellblond,
immer schwerer Sonnenbrand, niemals Bräunung
Eigenschutzzeit: 5 - 10 Minuten
extrem gefährdet - extrem hoher Sonnenschutz nötig
Typ II: hellhäutiger Europäer
helle Haut, wenig Sommersprossen, blonde bis braune Haare,
immer Sonnenbrand, schwache Bräunung
Eigenschutzzeit: 10 - 20 Minuten
sehr empfindlich - extrem hoher bis hoher Sonnenschutz nötig
Typ III: dunkelhäutiger Europäer
helle, bis hellbraune Haut, dunkelblonde bis braune Haare,
seltener, mäßiger Sonnenbrand gute Bräunung
Eigenschutzzeit: 20 - 30 Minuten
normal empfindlich - hoher Sonnenschutz nötig
Typ IV: Mediterraner Typ
braune, bis olivfarbene Haut, keine Sommersprossen, dunkle bis schwarze Haare,
kaum Sonnenbrand, sehr gute, dauerhafte Bräune
Eigenschutzzeit: ca. 40 Minuten
wenig empfindlich – Sonnenschutz für vorgebräunte Haut nötig
also nochmal rechnen...
Wie lange Sie mit und ohne Sonnencreme keinen Sonnenbrand bekommen, hängt von Ihrem Hauttyp und dem Lichtschutzfaktor ab, den Sie wählen.
Eigenschutzzeit x LSF = Schutzdauer (in Minuten)
z.B. 20 Minuten x LSF 15 = 300 Minuten
Ein dunkelhäutiger Typ mit einer Eigenschutzzeit von 20 Minuten könnte also 5 Stunden mit LSF 15 in der Sonne bleiben.
Umgekehrt können Sie natürlich auch berechnen, welchen Lichtschutzfaktor Sie wählen sollten, wenn Sie eine bestimmte Zeit lang im Freien bleiben, z.B. für eine Rad-Tour oder einen Spaziergang etc.:
Dauer : Eigenschutzzeit = LSF
120 Minuten : 10 Minuten = LSF 12
Für ein zweistündiges Tennnis-Match würde ein hellhäutiger Typ mit einem LSF 12 richtig liegen.
beim Sonnenschutz gilt: nicht sparen
Kosmetika wie Sonnenschutzmittel können verfallen. Wenn Sie also noch eine Creme vom letzten Jahr übrig haben, sollten Sie diese nicht mehr verwenden, wenn Sie sie vor über 12 Monaten geöffnet haben. Durch Wärme und Sauerstoff zersetzt sich nämlich der Lichtschutzfilter und hat dann nicht mehr seine ursprüngliche Wirkung. Gönnen Sie sich im Zweifelsfall lieber eine neue Creme und verwenden Sie sie großzügig.
Achten Sie beim Kauf Ihrer Sonnencreme nicht nur auf den Lichtschutzfaktor, sondern auch auf den UVA-Schutz (dieser ist im Gegensatz zu UVB-Filtern noch nicht standardmäßig in jedem Produkt enthalten) und auf das Prädikat "wasserfest". Übrigens: Der Schutz bei wasserfesten Cremes ist auch nur für ca. 20 Minuten im Wasser gewährleistet!
nach der Sonne kommt die erfrischende Pflege
Am Ende eines sonnenreichen Tages fühlen wir uns nicht nur matt, sondern auch die Haut fühlt sich trockener an und spannt. Was sie jetzt braucht ist eine feuchtigkeitsspendende, kühle Pflege. Pflegeprodukte mit Kamille, Aloe Vera und Vitamin E: Einsatz bitte!